Privatforscher katalogisiert sämtliche Wittgensteiner Matriken

Im Laufe von 28 Jahren hat sich Jochen Mehldau durch die Kirchenbücher von 15 Gemeinden in Wittgenstein gewühlt und die Ergebnisse katalogisiert. Nun legte er sein Werk zusammengefasst in sechs Karteikästen und vier Ordnern der Kirchengemeinde von Bad Laasphe vor und übergab das Resultat seiner jahrelangen Forschungen somit der Öffentlichkeit.

Der Laaspher evangelische Pfarrer Dieter Kuhli nahm gemeinsam mit Gemeindesekretärin Gabriele Goßmann die Monumentalarbeit Wittgensteiner Familiengeschichte in Karteikästen und Aktenordnern vom Verfasser Jochen Karl Mehldau im Haus des evangelischen Kirchenkreises in Berleburg in Empfang.

Seine regelmäßigen 14-tägigen Urlaube, die sich im Laufe der Zeit auf zwei ganze Jahre summierten, verbrachte Jochen Mehldau damit Salbuch- und Grundbesitzregister, Steuerlisten, Eheverträge, Testamente und Einwohnerverzeichnisse zu durchforsten, systematisierte und fasste zusammen. Damit nicht genug, legte er auch Karteikarten an, um Genealogen die Sucharbeit zu erleichtern. Außerdem können so die alten, ohnedies schon sehr beanspruchten Kirchenbücher geschont werden.

„Nun ist Wittgenstein komplett und ich habe 140 000 tote Wittgensteiner katalogisiert", lächelt Jochen Mehldau zufrieden, wie derwesten.de berichtet. Angefangen im ältesten Kirchenbuch Westfalens, dem Feudinger Sterberegister von 1543, das damals noch die katholischen Ursprünge beinhaltete, bis in die Neuzeit.

Die Zielstrebigkeit wird somit vielen Generationen zugute kommen und Interessenten der Wittgensteiner Genealogie Wege der eigenen Familiengeschichte öffnen. Uralte Unterlagen aus den Kirchenbüchern hat der ehemalige Karlsruher Stadtdirektor Jochen Mehldau durchforstet und für die Nachwelt in Dateien angelegt.

Quelle Der Westen

Niederrhein Süd - Regelmäßige Treffen von Ahnenforschern

Erkelenz/Wegberg

Der Heimatverein der Erkelenzer Lande und der Historische Verein Wegberg gründeten den Arbeitskreis Ahnenforschung. Eingeladen mitzumachen sind nicht nur die Mitglieder der beiden Vereine.

Info
Regelmäßige Treffen
Der Arbeitskreis Ahnenforschung hat seine Informationsveranstaltung jeden letzten Montag im Monat in der Wegberger Mühle, Rathausplatz 21, ab 19.30 Uhr.

Kontakt Geschäftsstelle des Heimatvereins der Erkelenzer Lande: Johannismarkt 17, 41812 Erkelenz; Tel.02431 85208 E-Mail: heimatverein@erkelenz.de.

Der Historische Verein Wegberg (HVW) stellt dafür einen eigenen Raum in der Wegberger Mühle zur Verfügung, sowie ein Archiv mit 6000 Büchern und das Know How eines funktionierenden Arbeitskreises Familienkunde. Der Heimatverein der Erkelenzer Lande (HVEL) bringt eine funktionierende Geschäftsstelle mit professionellem Stadtarchiv, finanzielle Unterstützung und erhebliches Interesse ein.

Fragen zur Ahnenforschung werden beantwortet und Hilfestellung vor allem für Einsteiger geboten.
"Wie fängt man mit der Ahnenforschung an?" ist eine der meist gestellten Fragen. Dietmar Schmitz, Vorsitzender des HVW: "Bringen Sie alle Familienstammbücher mit, die sie finden können. Ebenso Totenzettel oder Ähnliches, mit unserer genealogischen Literatur und unseren Kenntnissen über Recherchen in den Archiven bekommen Sie die Möglichkeit, sich Ihre Ahnengalerie selbst zu erarbeiten. Das ist wichtig, Ahnenforschung ist auch harte Arbeit."

Weitere Anregung aus der Interessentenschaft: Organisation einer Fahrt zum "Mekka" der nordrhein-westfälischen Ahnen- oder Familienforscher, dem Personenstandsarchiv in Brühl, in dem Kirchen- und Standesamtsbücher aus mehreren Jahrhunderten aufbewahrt werden, die mit immer aktuelleren Methoden für jedermann zugänglich gemacht worden sind.

Theo Görtz von HVEL betont: "Um an dem Arbeitskreis teilnehmen zu können, muss man nicht Mitglied in einem der beiden Vereine sein!"

Quelle: RP-Online

Pulitzer Preis 2010 für Biografie über Vanderbilt


Das Porträt "The First Tycoon: The Epic Life of Cornelius Vanderbilt" von T.J. Stiles über einen der reichsten Amerikaner des späten 19. Jahrhunderts gewann nicht nur den "National Book Award", sondern, wie die LA Times soeben berichtet, auch den diesjährigen Pulitzer Preis in der Sparte Biografie.

Stiles erzählt in der von Kritikern hochgerühmten Biografie die dramatische Geschichte des "Commodore" Vanderbilt, ein genialer und kraftvoller Mann, der als einer der Mitbegründer des modernen Kapitalismus gelten kann. Der in bescheidenen Verhältnissen geborene Cornelius Vanderbilt half nicht nur bei der Entwicklung und Revolutionierung des Verkehrssystems, förderte den Goldrausch und formte Manhatten um, sondern gilt auch als der Erfinder der modernen Handelsgesellschaften. Ein monumentales Leben, das die Geschichte des Aufstiegs Amerikas zur Weltmacht miterzählt.
Stiles arbeitete sieben Jahre an dem Buch und hatte, wie er sagt, "keine Ahnung, dass es so aktuell ist, wenn es veröffentlicht wird."

Außer über Vanderbilt schrieb Stiles auch noch eine Biografie über Jessie James und gab verschiedene "In their own words"-Bände heraus, die im Widget aufgelistet sind.

Zur Quelle LA Times

Geldwert - Wie viel verdiente Mozart wirklich?

Hin und wieder begegnen uns auch bei Familienforschungen alte Rechnungen, Lohnzettel oder Hinweise auf Vermögenswerte. Vielleicht wissen wir, wieviel Gulden ein Vorfahre für einen Acker auf den Tisch legen musste oder wie hoch die Ausgaben für ein Hochzeitsfest waren. Doch meist können wir mit den angegebenen Summen wenig anfangen. Wir können kaum ermessen, wie lange jemand dafür gearbeitet oder gespart hat. Es ist von Gulden, Kreuzern, Talern oder Pfennigen die Rede und wir haben heute keine Vorstellung mehr von der Kaufkraft. Zudem gibt es zum Teil gewaltige regionale Unterschiede des Wertes der Münzen.
Während der Reichstaler als Währungseinheit von ¾ des gemünzten Reichstalers eine europäische Karriere machte, entwickelte sich der Gulden uneinheitlich in Europas Währungssystemen. Die nachfolgende Tabelle gibt einen Überblick für das frühe 18. Jahrhundert – Bewertungen konkurrierender europäischer Gulden gegenüber dem Reichsgulden: 3 Reichsgulden = 5 Niederländische Gulden, 2 Reichsgulden = 1 Polnischer Gulden, 6 Reichsgulden = 43 Genfer Gulden.

Immer noch sagt uns das sehr wenig. Um eine Vorstellung vom Wert zu bekommen müssten wir etwa den Stundenlohn eines Handwerkers berücksichtigen und dann errechnen, wie lange er für eine bestimmte Summe arbeiten musste.

Nach neueren Forschungen war Mozart kein armer Musiker, sondern ein Großverdiener, der Unsummen für seinen beinahe schon aristokratischen Lebensstil ausgab. Wissenschafter untersuchten genau die finanziellen Verhältnisse des Genies vor allem aus seinen Wiener Jahren zwischen 1781 und 1791.
Das Ergebnis: Er war doppelt so reich wie man bisher wusste. Er hatte in dieser Zeit ein Jahreseinkommen von durchschnittlich 5000 Gulden. Zum Vergleich: Joseph Haydn habe bis 1790 ein Jahresgehalt von 2000 Gulden bekommen, ein Universitätsprofessor 300, ein Schulmeister 22 und Mozarts Dienstmädchen gar nur 12 Gulden, schreibt Günther G. Bauer in seinem Buch "Mozart. Geld, Ruhm und Ehre" (2009)
Mit solchen und ähnlichen Informationen können auch Familienchronisten sehr gut arbeiten.

Auszug aus der Buchbesprechung auf bazonline.ch:
Bauer kam bei seinen Recherchen ein Zufall zu Hilfe: Vor fünf Jahren stolperte er über eine «Rechnungstafel für Beamte», die detailliert die Kosten für ein standesgemässes Leben in Wien 1788 auflistete. Diese übertrugen er und sein Team auf Mozart und berechneten, wie viel Mozart für Wohnungen, Instrumente, Möbel, exquisite Kleider oder seine Reisen ausgegeben hat. Auch Kosten für Kleinigkeiten wie Kerzen, tägliche Kutschenfahrten, Notenpapier, Briefpapier wurden berücksichtigt. Und diverse Preislisten, darunter die des Schneiders und des Weinhändlers, die beide in Mozarts Haus ihr Geschäft hatten: «Ich weiss genau, was Mozart für eine Flasche Champagner bezahlen musste, für eine Flasche Tokajer und für einen Krug Bier.» Für Trinkgelage gab der Komponist immerhin 17 Prozent seines Geldes aus. So entpuppte sich beispielsweise auch die laut Bauer bis dato «billige armselige Vorstadtwohnung», in der unter anderem die Jupiter-Symphonie entstand, als komfortable Siebenzimmerwohnung mit zusätzlichem Stall für zwei Pferde.

Also bestimmt nicht nur für Fans des großen Salzburgers ein lohnendes Werk.

Vortrag zum Thema Genealogie Raum NRW

Erfreulicherweise bieten immer mehr Gemeinden auch in Europa Vorträge zum Thema Familienforschung an. In nächster Zeit findet eine Veranstaltung mit dem Titel "Wer sind meine Vorfahren?" in Bocholt statt. Eine hervorragende Gelegenheit nicht nur um Informationen zu diesem Thema zu bekommen, sondern auch, um Gleichgesinnten zu begegnen und eigene Erfahrungen auszutauschen. Und passt das links abgebildete Stadtwappen (Wikimedia) nicht ganz ausgezeichnet zum Thema?

Aus der Pressemitteilung der Stadt Bocholt (pd):
Der Gesprächskreis Bocholter Stadtgeschichte lädt am Donnerstag, 15. April 2010, zum Vortrag von Hans-Hermann Büdding ein. Ab 18:30 Uhr geht es im Stadtarchiv an der Münsterstraße 76 um das Thema: „Wer sind meine Vorfahren?“ oder genauer um die Genealogie.
Die eigenen Eltern kennt man, auch die Großeltern sind in der Regel noch bekannt, doch über die weiteren Vorfahren, die Ahnen, weiß man nichts mehr. Wer sind sie gewesen? Wie heißen sie? Wie haben sie ausgesehen? Welchen Beruf haben sie ausgeübt? – Das sind Fragen, die sich viele einmal stellen. Um Antworten zu finden, bedient man sich der Genealogie bzw. Ahnen­forschung oder Familienforschung.

Der Referent Hans-Hermann Büdding stellt die Familienforschung als sein Hobby vor. Er gibt ei­nen Einblick über seinen „genealogischen Werdegang“, erläutert genea­logische Begriffe und stellt genealogische Quellen an Beispielen aus sei­ner Sammlung vor. Besprochen werden weiter das Speichern der ge­sammelten Daten in einer Kartei oder Datei, genealogische Darstel­lungsformen und die Veröffentlichung der Forschungsergebnisse z. B. im Internet oder in Buchform.

Stadtarchivar Dr. Hans-D. Oppel führt durch den Abend. Der Eintritt ist frei!

Zur Webseite von Bocholt: http://www.bocholt.de/