Schladming Buch Historische Fotodokumentation Band I

Schladming Alltag im Wandel der Zeit Band I
Am 9.12.2011 kam der erste Band der historischen Fotodokumentation über Schladming heraus. Die Resonanz ist äußerst erfreulich. Von der auf 1600 Stück limitierten Auflage waren am nächsten Tag bereits 500 Stück verkauft. Herausgeber ist Heribert Thaller, LITERELLE durfte das Buch visuell gestalten und ich durfte auch einige Textbeiträge dazu verfassen. Im Wesentlichen basiert es auf jahrzentelanger Sammler- und Recherchetätigkeit des Herausgebers

Den Fotografen verdankt die Fotodokumentation sehr viel, darum leitet ein Kapitel über die örtlichen Fotokünstler den Band ein. Die weiteren Themen des ersten Bandes sind der für die Region so wichtige Eisenbahnbau in den Jahren 1873-1875, von dem in der Sammlung des Herausgebers viele Originalbilder erhalten sind und ein kurzer Artikel über die Baugeschichte. Beide Kapitel werden durch Fachkommentare von zwei Schladminger Ingenieuren bereichert. Zum Eisenbahnbau gab Ing. Ernst Royer Auskunft, dessen Wiener Baufirma maßgeblich auch am Bau der Wiener U-Bahn beteiligt war und zur Bautechnik der Häuser in der Innenstadt, rund um den Hauptplatz, sprach ich mit Bm KR Ing. Georg Bliem. Leser können im zweiten Teil des 256 Seiten umfassenden Bildbandes viel über die Geschichte der Häuser des Hauptplatzes und deren Bewohner erfahren. Das älteste Foto der Sammlung Thaller stammt etwa aus dem Jahr 1855, es ist das älteste bekannte Foto des Marktes überhaupt. Material fast vom Beginn der Fotografie bis in unsere Tage konnte verarbeitet werden, besonders reizvoll im Kapitel über die Häuser des Hauptplatzes und ihre Besitzer, das etwa die Hälfte des Bandes ausmacht. Haus für Haus wird hier in alten aber auch neueren Bildern dargestellt, viele der Personen, die darin wohnten oder arbeiteten, oder die heute diese Häuser beleben, kommen vor. Ein weiterer Fachkommentar von Dr. Johann Tomaschek, dem Archivar und Bibliothekar des Stiftes Admont, befasst sich mit der Geschichte der Gerichtsbarkeit und der Verwaltung von Schladming und beschreibt so das Haus Hauptplatz Nr. 18, das Bezirksgericht. Diese Mischung aus wissenschaftlicher Aufarbeitung, Dokumentation, Insiderwissen, Information und (Alltags)-Geschichten, gepaart mit zum Teil einzigartigen Bildern, erweist sich als zwar neuartige, aber sehr gut angenommene Form von Stadtbüchern, soweit man dies nach so kurzer Zeit sagen kann. Die Aufnahme bisher ist jedenfalls durchwegs positiv und sehr ermutigend.

Ich werde hier weiter über dieses Projekt berichten.



Biographie - Wege zur Erinnerung - Methoden

Heute hörte ich von einer originellen, aufregenden und wohl auch sehr lustigen Methode, Erinnerungen aufleben zu lassen. Da stand ein schon etwas älterer Herr vor einem äußerst nichtssagenden Wiener Mehrfamilienhaus und fotografierte es von außen. Es ist ein nicht ungepflegter aber keinesfalls richtig auffallender Bau aus den 1950-er Jahren. Ein Hinzukommender, der den Mann flüchtig kannte, grüßte ihn und fragte dann, warum er das unscheinbare Gebäude fotografiert? "Hier wurde ich vor fast 40 Jahren getraut", antwortete der Mann. In der Tat befindet sich in diesem Gebäude eine evangelische Kirche, sie ist aber von außen nicht zu erkennen. Der Mann erzählte, dass er seit einiger Zeit all jene Häuser fotografiert, in denen er schöne Erlebnisse hatte.

Eine fantastische Idee, um mit einem Album der etwas anderen Art zu beginnen! So wird nicht nur der Erinnerung auf die Sprünge geholfen, sondern es kann auch der Grundstock für die Arbeit an einem autobiografischen Bildband gelegt werden. Wäre es nicht interessant, die Geschichten dazu zu schreiben? Besonders eindrucksvoll ist es wohl, wenn man noch die ein oder andere Aufnahme aus der Zeit des Geschehens auftreibt und dazu fügt.


Familienbiographie Moltke

Olaf Jessen ist freier Historiker, der auf zahlreiche Veröffentlichungen zur deutschen Geschichte verweisen kann. Hier erzählt er aus dem Leben der Familie von Moltke, die die deutsche Geschichte sowohl militärisch, als auch politisch mitgeprägt hat. Über sieben Generationen, vom Zeitalter Napoleons bis in die Gegenwart spielten Mitglieder der Familie große Rollen in der Geschichte Deutschlands: als Schlachtensieger und gescheiterte Weltkriegsstrategen, demokratische Regierungschefs und Innenminister des Kaisers, homosexuelle Komponisten und patriarchalische Gutsbesitzer, Botschafter des NS-Regimes und Widerstandskämpfer gegen Hitler, Investmentbanker in New York und Visionäre eines geeinten Europa. Helmuth von Moltke, der Sieger von Königgrätz und Sedan, wurde zur Ikone des Kaiserreichs, der Widerstandskämpfer Helmuth James von Moltke zur Identifikationsfigur einer demokratischen und weltoffenen Bundesrepublik. Zur Sprache kommen dabei auch die Frauen, von der Hofdame Königin Luises bis zu der kürzlich verstorbenen Widerstandskämpferin Freya von Moltke. Ein, so die einhellige Meinung der Amazon-Rezensenten, meisterhaft geschriebenes Familienporträt des Adelsgeschlechts in dem sich die preußische und deutsche Geschichte und das sich wandelnde Selbstverständnis einer Nation spiegelt. Auch ein guter Geschenktipp für Weihnachten.



Rechenmeister Adam Ries hat 7500 lebende Nachkommen

Adam Ries (fälschlich oft Riese) war einer der berühmtesten Rechenmeister und gilt auch durch sein Rechenlehrbuch, das er nicht wie damals üblich in lateinischer, sondern in deutscher Sprache schrieb, allgemein als der "Vater des modernen Rechnens". Er stammte aus Deutschland, und lebte im 16. Jahrhundert. In Annaberg oder Wiesa starb er im Jahr 1559.

Einer seiner Nachfahren betreibt Ahnenforschung und hat dem Gelehrten nun eine Ausstellung in den Stadtwerken Olbernhau gewidmet. "Spur der Ahnen - Adam-Ries-Nachfahren in Olbernhau und Umgebung" wurde vom Schlettauer Ralf Graupner zusammengestellt, der Ortschronist in seinem Heimatort und Mitarbeiter der Stadtwerke Annaberg ist. In einer Datenbank finden sich über 24.000 Nachfahren, 7500 von ihnen leben derzeit, darunter sogar einige in den USA und in China.

Die Ausstellung ist bis 2. Februar 2012 zu den Öffnungszeiten der Stadtwerke Olbernhau GmbH Montag bis Freitag von 9 bis 12 Uhr sowie Dienstag und Donnerstag 13 bis 18 Uhr zu sehen.

Bild Adam Ries 1550 im 58. Lebensjahr, Quelle: Wikipedia

Online Archiv britische Nationalbibliothek stellt historische Zeitungsartikel online

Rund 4 Millionen Seiten historischer Zeitungsartikel aus den letzten 300 Jahren stehen nun online zur Verfügung. Interessierte können im Internet recherchieren. Hauptsächlich handelt es sich dabei um lokale und regionale Zeitungen, die von der British Library und Brightsolid Online-Publishing für das Archiv gescannt wurden. Darunter sogar einige Seiten, die für die Öffentlichkeit bislang nicht zugänglich waren. Die ältesten Berichte stammen laut der britischen Tageszeitung The Telegraph, aus dem Jahr 1700. Menschen aus allen Ländern der Welt steht diese Online-Bibliothek jederzeit zur Verfügung. Durchsuchen können Nutzer das Archiv kostenlos, wenn sie einen Artikel in voller Länge lesen möchten, wird eine Gebühr fällig. Etwa 7 Pfund für 48-Stunden Zugang, oder 30 Pfund im Monat, bzw. 80 Pfund im Jahr.

Highlits beinhalten: Ausführliche Berichterstattung über Verbrechen und Strafjustiz, Augenzeugenberichte historischer Ereignisse, Illustrationen und auch Werbeanzeigen, vom "letzten Schrei" der Mode vergangener Tage bis zum "neuesten Wundermittel gegen Haarausfall". Diese Berichte bieten einen frischen Blick auf die Geschichte, wie wir sie zu kennen glauben, geben oft überraschende Details von Ereignissen oder Personen, die die Welt veränderten wieder und sind eine wahre Fundgrube für Familienhistoriker in der ganzen Welt.

The British Library
Pressearchiv BLUK Foto (c) The British Newspaper Archive