Perfektes Buchdesign in zeitloser Eleganz

Eine der größten Herausforderungen für Buchdesigner meisterte der Gestalter Matthias Bumiller (Finken & Bumiller, Stuttgart) und legte am Ersten Adventsonntag 2013 seine Arbeit vor. Die Anforderungen waren riesengroß. So ist das neue Gotteslob, das Gesang- und Gebetbuch der katholischen Kirche in den deutschsprachigen Ländern ein Buch der Superlative und erfüllt die Anforderungen in herausragender Weise. Über 100 Personen konzipierten und entwickelten das Werk, die Druckereimitarbeiter nicht mitgerechnet. Zehn Jahre dauerte die Entwicklungsphase.

1300 Seiten waren zu gestalten, zum Teil mit regionalen Inhalten gefüllt. Die Schrift sollte groß sein, gut lesbar auch für sehschwächere Personen unter manchmal schlechten Lichtverhältnissen. Das Buch durfte nicht zu schwer werden, trotz des Seitenumfangs. Es musste gut in der Hand liegen. Und es muss für die nächsten 40 Jahre halten, bei häufigem Gebrauch in den Kirchenbänken. Bumiller legte einen zweifarbigen Entwurf vor, obwohl die Vorgabe Einfarbigkeit forderte. Doch die Verwendung einer Kontrastfarbe - rot - überzeugte die Jury, der auch der Maler Gerhard Richter angehörte. Der Rotton wurde von einem Farbenhersteller eigens dafür angesetzt und erhielt die Bezeichnung "Gotteslob-Rot". Beim Papier ging der Gestalter an die Grenzen des Machbaren und entschied sich für das 40 Gramm leichte Thinopaque. Natürlich scheint hierbei der Druck der Vorderseite durch, dennoch bleibt der Lesekomfort hervorragend. Auf dem Einband ist ein modernes Dreifaltigkeitsmotiv abgebildet. Es stammt von der Kölner Künstlerin Monika Bartholomé.

Wunderschön ist auch die Serifen-Schrift, die DTL Documenta des niederländischen Schriftenentwerfers Frank E. Blokland aus dem Jahr 1986. Wie designtagebuch.de schreibt, verfolgte Blokland dabei das Ziel, "gleichzeitig eine eigenständige, wiedererkennbare und zeitlose Schrift zu entwerfen, die insbesondere auch in geringen Schriftgrößen und unabhängig von der Druckauflösung funktioniert." Harmonisch sind nicht nur die Farbgebung und Schrift, sondern auch die ausgewogenen und durchdachten Abstände, die nicht nur eine mühelose Orientierung ermöglichen sondern die Gestaltung ausbalancieren.

Mehr Bilder zum Gotteslob unter dem oben angegebenen Link oder unter Gotteslob-Webseite

Verschiedene Ausgaben für die einzelnen Bistümer und unterschiedliche Ausführungen, wie Capra-Leder, Leder, Goldschnitt, Kunstleder, PVC und in unterschiedlichen Farben zur Auswahl. Wer schöne Bücher liebt, kann sich hier einen Klassiker bestellen:





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