Zum Weltruhm mit einer Familienbiografie

Gratulation Frederic Morton!

Heute feiert einer der großen Autoren österreichischer Exilliteratur seinen 85. Geburtstag. Frederic Morton wurde als Fritz Mandelbaum in Wien geboren und floh vor dem Nationalsozialismus in die USA.
1962 erreichte er den Durchbruch mit einer Rothschild-Biografie, die 32 Wochen lang auf der Bestsellerliste der New York Times stand. 2002 wurde sein Roman "Ewigkeitsgasse" in Wien im Rahmen der Aktion "Eine Stadt - ein Buch"als Gratisbuch verteilt. Die Ewigkeitsgasse verbindet den Hernalser Gürtel mit dem Wiener Yppenplatz - als Thelemangasse ist sie im Stadtplan verzeichnet. Dort ist Fritz Mandelbaum am 5. Oktober 1924 zur Welt gekommen. Er setzte ihr und dem jüdischen Leben im Wien der 20-er Jahre damit ein Denkmal.

Ein unglaubliches Leben

15 Jahre alt war der Sohn eines jüdischen Eisenwarenhändlers, als er 1939 vor den Nazis fliehen musste. London war eine erste Zwischenstation. In den USA hat Frederic Morton dann als Bäcker gearbeitet und später Literaturwissenschaft studiert. 1947 erschien sein erster Roman mit dem Titel "The Hount". 15 Jahre später kam der Durchbruch mit "The Rothschilds", ein Buch über die berühmte Dynastie, das in 23 Sprachen übersetzt eine weltweilte Auflage von 2,5 Millionen Exemplaren erreichte und seinen Ruf als penibel recherchierender Autor begründete, der darüber hinaus auch facettenreich und anschaulich zu erzählen weiß - in englischer Sprache wohlgemerkt.
Die Flucht aus Wien und die Sehnsucht nach Wien spielen im literarischen Werk des Frederic Morton eine zentrale Rolle. In Büchern wie "Wetterleuchten", "Ein letzter Walzer" und eben "Ewigkeitsgasse" kehrt er thematisch immer wieder nach Wien zurück. Als Wiener in New York als New Yoker in Wien lebt er - wie er sagt - zwischen den Welten.
Und wir besitzen auch eine Autobiografie, die von Andrea Eckert verfilmt wurde: "Durch die Welt nach Hause" Sie hat den Autor begleitet und ist mit ihm in die Telemangasse im 17. Wiener Gemeindebezirk zurückgekehrt. Am 25. Oktober hat der Film bei der Viennale Premiere.

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